Donnerstag, 30. Dezember 2010

Soziallyrik von Irene Varga, 8.11.2010

Genügsamkeit  
Genügsamkeit ist eine Tugend
so lernen wir
sie hält Dein Herz stets hell und freundlich

Genügsame haben Vertrauen
in die Welt,
in die Wirtschaftsordnung,
in die Medizin,
in die Technik,
in die Chemie,
in den Staat
und in die Zukunft

Genügsame sind glücklich
egal wie schnell gute Arbeitsbedingungen erodieren
sich Recht im Staat gegen die Machtlosen wendet

Genügsame sind unberührt
wenn Freizügigkeitskapitalien gekürzt aber ohne Verlustschein ausbezahlt werden
wenn der Lohn pro Arbeitsstunde schmilzt
wenn unbezahlte Überstunden sich häufen
wenn Kollegen und Betriebsteile ausgelagert werden
wenn Arbeitsgerichte zu Geschichte gemacht werden
wenn Richter die Schwere von Krankheiten verneinen
Wenn Schleudertraumatas nichts mehr gelten
Wenn Invalide Renten verlieren
Wenn Arbeitslosenbezugstage gestrichen werden
Wenn das Renteneintrittsalter ständig älter wird
Wenn die Steuerprogression erodiert

Genügsame sind glücklich
mit den Resten,
die Ihnen die Mächtigen übrig lassen
egal, wer wie viel zur Beute beigetragen hat

Sei weiter genügsam,
wenn Dich Genügsamkeit glücklich macht
Aber kämpfe wenigstens
für die Rechte derer, die
auf dieser Welt
in Deinem Land
in Deiner Stadt
in Deinem Betrieb
unnötig zu kurz kommen

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Kunstwerke - Der Weg zum fairen Preis

Sehr geehrte Erwerber von Kunst

Kunst ist unbezahlbar. Kunst ist eine intime Offenbarung aus der Gefühls-, Denk- und Erfahrungswelt des Künstlers.

Mit dem Erwerb eines Kunstwerkes:
- leisten Sie einen wertvollen Beitrag an die Entstehung von unbezahlbarer Kunst,
- ermöglichen sich selbst, sowie dem Kunstschaffenden eine innige Reflexion über Leben, Erfahren, Fühlen und Sehen.

Niemand kann dem Künstler das zahlen, was das Kunstwerk wirklich wert ist, aber alle können im Rahmen ihrer Möglichkeit ein Stück Wertschätzung ausdrücken.

Der faire Preis reflektiert deshalb einerseits die Wertschätzung des Künstlers andererseits den Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Der faire Preis lässt sich meist nur durch freundschaftlichen Dialog zwischen Künstler und Kunstliebhaber finden.


Irene Varga, Berg SG, 24.12.2010